Das Eichsfeld

Übersicht

Bist Du gewandert durch die Welt,

auf jedem Weg und Pfade,

schlugst auf in Nord und Süd dein Zelt,

in Alp und Meergestade:

Hast du mein Eichsfeld nicht geseh´n

mit seinen burggekrönten Höh´n

und kreuzfidelen Sassen,

dein Rühmen magst du lassen!

                    

                        Dr. Hermann Iseke, um 1900[1]

 

Der Verfasser preist mit seinem Gedicht eine Landschaft, die nach aktuellem Forschungsstand der Stammsitz des Geschlechtes „SCHWEDHELM“ sein könnte – das Eichsfeld.

Bevor Carl Schwedhelm um 1877 mit seiner Familie nach Hamburg zog, lassen sich hier – und noch genauer: im nördlichen oder Untereichsfeld - mindestens 300 Jahre Familiengeschichte verfolgen. Eine tiefe Religiösität, bedrängt von den reformistischen Nachbarländereien und starke Verbundenheit mit den Traditionen der geschichtsträchtigen Region hielten unsere Vorfahren auf geografisch eng begrenztem Raum, bis sie Ende des 19. Jahrhunderts aus ökonomischen Gründen gezwungen waren, ihre Heimat zu verlassen – ein Schicksal, das hunderte sogenannte „Wanderarbeiter“ teilten, die in den großen Städten wie Bremen oder Hamburg als Maurer oder Zimmerleute ihr Glück suchten.

 

Das Eichsfeld ist eine Region von etwa 70 mal 50 Kilometern Ausdehnung östlich von Göttingen und südwestlich des Harzes. Erstmalige urkundliche Erwähnung findet es im Jahre 897. Spuren der Besiedlung reichen jedoch bis in die Jungsteinzeit zurück.

„So vielfältig Landschaft und Kultur des Eichsfeldes sind, so facettenreich ist dessen Geschichte. Burgen, Schlösser, Kirchen und Klöster gehören zu den bis heute sichtbaren Zeugen der Entwicklung.“[2] Die fast 40jährige Teilung durch die innerdeutsche Grenze hinterließ demgegenüber dankenswerter Weise kaum Spuren. 

 

Aus Sicht der genealogischen Forschung zeigt sich noch heute eine Namensdichte, die einzigartig sein dürfte. Die geschichtlichen Quellen sind gut erhalten und zentral zugänglich (Kirchenbucharchiv Hildesheim, Stadtarchiv Duderstadt, Landesarchiv Hannover ...). Eine zurückliegende Forschungstätigkeit konnte hier nicht festgestellt werden.

 

Als Tagelöhner, Leineweber, Maurer oder Zimmermann zählten unsere Vorfahren zu den eher Unterpriviligierten. Daher spielt der Name Schwedhelm leider regionalgeschichtlich kaum eine Rolle. 

[3]



[1] Quelle: „Gastgeber: Das Eichsfeld“, Heimat- und Verkehrsverband Eichsfeld e.V., 1992